Rezension „Ein französischer Sommer“ von Jessica Brockmole

19. August 2016

Vielen Dank an dieser Stelle erst einmal an den DIANA Verlag, dem Randomhouse Verlag und das Team des Bloggerportals von Randomhouse für dieses wunderschöne Rezensionsexemplar.

Das Buch handelt von der 15 Jährigen Clare Ross, die 1911 nach dem Tod ihres Vaters mit einer Familienfreundin von Schottland nach Frankreich reist um dort mit ihr, ihrem Mann und deren Sohn Luc den Sommer zu verbringen, bis ihr Großvater und einziger Verwandter gefunden wird. Denn Clares Mutter hat vor vielen Jahren die Familie verlassen um durch die Welt zu reisen.


Zu Beginn ist Clare sehr eingeschüchtert und trauert um ihren verstorbenen Vater. Doch Luc hilft ihr dabei, ihre künstlerische Begabung, die sie von ihren Eltern geerbt hatte, auszubauen und Selbstvertrauen zu finden. Schließlich taucht Clares Großvater auf und nimmt sie mit auf Weltreisen. Trotzdem vergisst Clare weder den Sommer in Frankreich noch ihren guten Freund Luc, mit dem sie weiterhin eine Brieffreundschaft führt.
In Frankreich und Europa beginnt schließlich der erste Weltkrieg und Luc muss an die Front. Auch Clare kann keine Briefe mehr verschicken, da sie und ihr Großvater an einen Punkt der Erde reisen, von wo aus sie jeglichen Kontakt zur Zivilisation nahezu verlieren. Jahre vergehen bis Clare zurück nach Schottland kehrt und schließlich an die Kunsthochschule in Glasgow geht. Luc muss indes mit den Dämonen kämpfen, die der Krieg mit sich führt und trotzdem denken beide immer wieder an den Sommer 1911 zurück.
Nach dem Krieg zieht es Clare wieder nach Frankreich wo sie Masken aus Kupfer für Verletzte Soldaten fertigt und so den Weg mit dem vom Krieg gezeichneten Luc kreuzt. Jetzt liegt es an Clare, Luc wieder zu seinem alten Selbstvertrauen zu führen.

Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen, denn es erzählt die Reise zweier Charaktere, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Clare startet als unsicheres Mädchen, dass durch die Reisen mit ihrem Großvater die Welt entdeckt und als erwachsene Frau ihre künstlerische Begabung dafür nutzt, Kriegsveteranen wieder zu ihrem früheren Selbst zu verhelfen. Luc hingegen ist als achtzehnjähriger aufgeweckt und strotzt nur so von Selbstbewusstsein, doch der Krieg verändert ihn und das nicht nur Innerlich.

Die Charaktere fand ich durchweg alle sehr gut gelungen. Ich hatte am Anfang ein wenig Probleme Lucs Mutter und ihr Verhältnis zu Clare einzuordnen, doch auch das gelingt schon nach kurzer Zeit. Ich muss gestehen, dass ich noch nicht viele Bücher gelesen habe, die zu dieser Zeit spielen, aber es gelang mir recht schnell, mich in die Zeit und die damit verbundenen Themen und Etikette einzufühlen.

Gerade der Gedanke von der Kunst, die fast alle Charaktere miteinander verbindet, fand ich sehr schön in das Buch eingeflochten. Die spätere Verbindung von Kunst und Krieg hat mir besonders gut gefallen, auch wenn mir diese Passagen dann etwas zu gehetzt vorkamen. Dagegen gab es stellenweise Abschnitte, die für meinen Geschmack ein wenig zu blumig und dadurch etwas langatmig waren, aber auch das ist glaube ich eher der damaligen Zeit zuzuschreiben.

Mein Fazit:
„Ein französischer Sommer“ ist eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Liebe, Vertrauen und Schmerz. Es beinhaltet Elemente , die sich tatsächlich zugetragen haben,  wie zum Beispiel der Tatsache, dass eine Künstlerin in Paris Kupfermasken und Protesen für  die sogenannten Mutilés. Das Buch hat mir gut gefallen, auch wenn es mich jetzt nicht begeistert hat. Was mir für begeisterte Jubelschreie gefehlt hat, waren die tiefen Emotionen, die auch meine Gefühle mitgerissen hätten. Ich habe schon hin und wieder geschmunzelt oder war ein wenig gerührt, aber so, dass ich ergriffen oder sogar total aufgelöst war, habe ich leider nicht erlebt.

3,5 von 5 Punkte

 

INFO ZUM BUCH

Autorin: Jessica Brockmole
Verlag: DIANA
Erschienen: 08.08.2016
Link zum Buch

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