Rezension „Im dunklen, dunklen Wald“ von Ruth Ware

13. Oktober 2017

Dieses mal möchte ich ein Buch rezensieren, das mir eine Freundin empfohlen hat. „Im dunklen, dunklen Wald“ von Ruth Ware ist ein beklemmender Thriller, der einen nicht locker lässt.

Als Nora eine Einladung zu einem Junggesellinnenabschied von ihrer früheren Schulfreundin Clare erhält zögert sie. Zehn Jahre ist es her, dass die Beiden zuletzt Kontakt hatten und zuviel ist geschehen, weshalb Nora von einem Tag auf den Anderen die Stadt verließ und alle Zelte abbrach. Jetzt ist sie Schriftstellerin und lieber für sich alleine. Dennoch geht sie der Bitte von Clares Brautjungfer Flo nach und fährt zu der Feier. Diese findet sehr abgelegen, irgendwo auf dem Lande, in dem gläsernen Palast von Flos Tante statt. Ein Wochenende, mehr sollte es nicht sein. Doch Nora wacht in einem Krankenhaus auf, ihre Erinnerung lückenhaft. Was ist passiert? Als auch noch von einem Mord gesprochen wird, stellt sich Nora automatisch die Frage, wer von den Gästen gestorben ist…

Nora – die introvertierte Schriftstellerin

Die Geschichte wird aus Noras Sicht erzählt, was zum Einen die Spannung etwas verstärkt, zum Anderen aber auch die anderen Figuren nur aus ihrer Perspektive zeigt. Nora ist eher introvertiert, hat gar kein Interesse sich mit den anderen, wenigen Gästen anzufreunden. Als sie dann auch noch erfährt, dass Clare den Mann heiratet, wegen dem Nora damals die Stadt verlassen hat, zieht sie sich noch mehr in sich zurück. Ihr Charakter wirkte dadurch sehr glaubwürdig. Dennoch finde ich, ist sie nicht unbedingt der interessanteste Charakter von der Party-Truppe. Auch wenn sie verschroben und absolut manisch wirkte, fand ich Flo noch etwas interessanter. Hier hätte ich gerne noch ein bisschen mehr über ihre Figur erfahren.

Clare, everybody’s Darling, empfand ich nicht gerade als super sympathisch. Irgendwie konnte ich ihr die Rolle als das charmanteste und beliebteste Mädchen in der Schule nicht abnehmen. Nur ihr gutes Aussehen hat mir da nicht ganz gereicht. Aber seit der Schulzeit sind ja auch ein paar Dinge passiert und es ist auch klar, dass das Verhältnis zwischen Nora und Clare ein wenig kühl war. Gerade durch die Vergangenheit und die lange Funkstille dazwischen, und natürlich nicht zu vergessen das Clare Noras große Liebe heiraten wird.

Immer diese Zeitsprünge…

Ich liebe es ja, wenn das Buch quasi mit dem Ende beginnt und man sich dadurch umso mehr fragt, was denn passiert ist. Am Anfang ist das der Autorin Ruth Ware auch extrem gut gelungen. Doch je weiter die Geschichte fortschritt, desto länger wurden die Passagen in der Gegenwart. Natürlich war es interessant, mit der Protagonistin zu leiden, denn sie hat es wirklich versucht, sich zu erinnern. Doch irgendwann wurde es mir einfach ein wenig zu viel und zu reisserisch. Aber das hat der Geschichte jetzt nicht einen allzu großen Abbruch verschafft. Dennoch ist das ein Grund für meinen kleinen Punktabzug.

Jungesellinnenabschiede sind immer grausig

Die Geschichte an für sich hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich konnte so sehr mit Nora mitfühlen, die sich auf der Party und auch in dem gläsernen Palast sehr unwohl gefühlt hat. Diese Beklemmung, die sie empfunden hat, sprang sofort auf mich über. Ich hätte mir dennoch etwas mehr gewünscht, also noch mehr Grusel und Angst. Gerade als dann jemand im Haus zu sein schien waren mir alle doch etwas zu mutig. Aber gerade der flüssige und wirklich gute Schreibstil von Ruth Ware hat das gesamte Buch doch sehr spannend gemacht mit nur minimalen Längen.

Fazit

Alles in Allem ein toller Thriller mit einer Geschichte, die jetzt noch nicht so oft da war. Und endlich mal KEINE Liebesgeschichte in einem Thriller – sehr erholsam.


4 von 5 Punkte

 

INFO ZUM BUCH

Autor: Ruth Ware
Verlag: dtv
Erschienen: 23.09.2016
Link zum Buch

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