Da ich in letzter Zeit wieder verstärkt im Auto unterwegs bin komme ich wenigsten mit interessante Lektüre voran. Darunter fällt auch definitiv Into the Water von Paula Hawkins, allerdings mit Einschränkungen.
Worum geht es in Into the Water
Nel Abott ist Tod. Sie ist eine sogenannte Schwimmerin, eine der Frauen, die den Teil des Flusses wählen, dem Drowning Pool, um dort zu sterben. Ihre Schwester Julia, mit der sie seit mehreren Jahren kaum noch Kontakt hatte, reist daher in die Stadt und versucht gemeinsam mit der Polizei herauszufinden, ob sie gesprungen ist, oder es vielleicht doch kein Selbstmord war. Selbst Nels Tochter Lena glaubt, dass sie freiwillig den Tod gesucht hat, besonders da Nel ein Buch über all jene „unbequeme“ Frauen geschrieben hat, die in dem Drowning Pool ihr Leben gelassen haben. Doch was ist wirklich geschehen und warum ist Lenas beste Freundin nur Monate zuvor ebenfalls im Drowning Pool gestorben.
Die Charaktere
Vorab muss ich sagen, dass ich oftmals Probleme habe, in ein Buch herein zu finden, wenn die Perspektive zu oft wechselt. So war es auch bei Into the Water. Die Perspektiven reichen von Jules, zu Lena, zur Polizistin, zum Detektiv, der Dorfverrückten, zur Mutter der verstorbenen besten Freundin… Vielleicht merkst du schnell, worauf ich hinaus will. Gerade auch weil die Erzählweisen dann noch so unterschiedlich waren, mal aus der Ich-Perspektive, mal in der dritten Person. Es war natürlich interessant, auch deren Sicht die Dinge zu erfahren, aber gerade zu Beginn ist die Geschichte dadurch etwas verlangsamt worden und war nicht ganz so packend. Doch die Charaktere selbst sind überaus gut durchdacht. Besonders schwierig empfand ich aber, dass mir viele der Charaktere wirklich unsympathisch waren und ich mich so gar nicht mit ihnen identifizieren konnte.
Dennoch waren gerade Julia und Lena zwei Protagonisten, um deren Schicksal ich besorgt war. Besonders Lena, die zuerst als launischer Teenager auftritt, dann aber mit ihren Gedanken und Emotionen mich sehr auf ihre Seite gezogen hat.
Schreibstil
Eines muss man Paula Hawkins lassen, ihr Erzählstil ist definitiv mal etwas anderes. Schon bei Girl on the Train ist mir dies positiv aufgefallen. Auch wenn der häufige Perspektivenwechsel etwas anstrengend ist, so wird dadurch der Leser lange im Ungewissen gehalten. Besonders dem Spannungsbogen kommt das zugute. Dadurch, dass nur häppchenweise die Informationen an den Leser geraten und verschiedene Charaktere andere Charaktere in Verdacht haben wird der Spannungsbogen sehr hoch gehalten.
Die Geschichte
An für sich finde ich die Geschichte sehr einzigartig. Besonders durch die Erzählweise wird diese zu etwas Einzigartigem. Aber so richtig richtig packen konnte es mich nicht. Das lag nicht an der Spannung, den ich war schon interessiert herauszufinden, ob Nel gesprungen ist, oder doch ermordet wurde und auch was mit Lenas bester Freundin passiert ist. Aber irgendwie war es jetzt nicht so mitreissend, wie ich bei anderen Romanen erlebt habe.
Fazit
Interessante Story, besondere Erzählweise, aber trotzdem für mich leider kein Highlight.
3,5 von 5 Punkte
INFO ZUM BUCH
Autor: Paula Hawkins
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 24.05.2017
Link zum Buch
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2 Comments
Da ich „Girl on the Train“ sehr mochte, habe ich „Into the Water“ ziemlich nah am Erscheinungstermin gelesen, weil es mich einfach sehr interessiert hat. Ich fand das Buch über weite Strecken richtig gut, aber das Ende war leider meiner Meinung nach komplett unlogisch, und hat so im Nachhinein meiner Begeisterung einen gehörigen Dämpfer verpasst, was ich sehr schade fand 😉
Ja, ich fand das Buch teilweise auch sehr spannend. Aber an einigen Stellen wurde mir etwas zu viel in den Perspektiven gesprungen, um die Spannung aufrecht zu erhalten. Beim Ende geht es mir wie dir… Schade.