Rezension „All In – Zwei Versprechen“ von Emma Scott

7. Mai 2019

In letzter Zeit war es etwas still auf meinem Blog. Ich musste mir mal wieder eine kleine Auszeit nehmen und mir bewusst Zeit zum Lesen zu nehmen. Da kam der zweite Band des All-In-Duetts All In – Zwei Versprechen von Emma Scott genau richtig. Da es sich um den zweiten Band handelt, werden zwangsläufig Spoiler zum ersten Band All In – Tausend Augenblicke genannt. Es ist schwierig, über das Buch zu sprechen, ohne die Handlung unter die Lupe zu nehmen, deshalb sei auch hier eine Spoilerwarnung für Band 2 ausgesprochen.

Worum geht es in All-In – Zwei Versprechen?

Nach dem Tod von Jonah stürzt Kacey in ein Loch. Nachdem sie still und heimlich Las Vegas verlassen hat, beginnt sie eine Karriere als Sängerin in ein paar Clubs in New Orleans, doch ertrinkt sie ihren Kummer in Alkohol. Auch Theo, Jonahs Bruder leidet unter dem Verlust, doch auch darunter, nicht sein Versprechen halten zu können. Denn vor seinem Tod bat Jonah darum, dass Theo Kacey lieben sollte. Als er einen Anruf von einem Barkeeper in New Orleans erhält, lässt er alles stehen und liegen, um zu Kacey zu fahren und ihr zu helfen. Die beiden geben sich den Halt, langsam wieder nach vorne Blicken zu können. Denn auch Kacey gab Jonah ein Versprechen. Er wollte, dass sie jemanden findet, den sie liebt. Doch wie soll das möglich sein, nachdem sie Jonah ihr Herz geschenkt hatte. Und schafft es Theo seine Träume zu verwirklichen, während Kacey in New Orleans ist?

Die Charaktere

Sowohl Kacey als auch Theo haben sich durch den Tod von Jonah verändert. Theo stürzt sich in Arbeit und Ablenkung, Kacey in den Alkohol. Diese Entwicklungen sind hinsichtlich des ersten Bandes absolut nachvollziehbar. Was für mich nicht ganz so schlüssig ist, ist Theos Wandlung vom Schwerenöter, der keine ernsthafte Beziehung führen kann zu dem fast schon romantischen verliebten Kerls. Das geschah mir irgendwie zu abrupt. Gut, Gefühle kann man nicht planen und manchmal wird man davon einfach überrannt, aber mir hat ein bisschen die Hintergrundgeschichte dazu gefehlt. Theo hat sich ja schon in Band 1 in Kacey verliebt, tut das aber etwas damit ab, dass er sie singen gehört hat und sich sofort in sie verliebt hat. Da hätte ich gerne noch mehr zu gehört. Theos Charakterzüge haben mich doch auch sehr an Jonah erinnert und waren nicht so einmalig oder besonders.

Kaceys Entwicklung in der Geschichte ist ebenso rasant, wie im ersten Band. Ich empfand ihre Handlungen und Sichtweisen für eine 24-Jährige schon etwas reif, aber auch nicht zwangsläufig unglaubwürdig. Ich konnte ihre Gefühle und Handlungen eigentlich jederzeit gut nachvollziehen.

Die Geschichte

Ach was soll ich sagen… Grundsätzlich hat mir die Geschichte schon sehr gut gefallen. Ähnlich wie bei All In – Tausend Augenblicke sind da aber ein paar Punkte, die mich davon abhalten, Jubelschreie auszustoßen. Besonders hier die Warnung – SPOILER! Mir war es dann doch ein bisschen zu Happy und zu einfach. Theo und Kacey hatten eigentlich nach der Überwindung der Trauer und des gegenseitigen Trost Spendens ein zu reibungsloses Zusammensein. Ja, jetzt werden einige sagen, dass die beiden ja doch auch ein Schicksalsschlag noch folgt, der die Beziehung noch mal etwas auf die Probe stellt. Aber gerade da fand ich alles zu schnell und zu einfach. Theo zieht sich ein bisschen in ein Schneckenhaus zurück, was man aber auch nicht selbst mitbekommt, sondern Kacey nur sagt. Die Lösung ist einfach zu simple und zu einfach, dass Kacey sich ein Tattoo von ihm stechen lässt, was eine tiefe Bedeutung für ihn hat. Das war schön, keine Frage, aber irgendwie sehr einfach.

Generell fand ich All In – Zwei Versprechen recht vorhersehbar. Zumindest wie es endet, war mir schon nach Band 1 klar und hat mich daher nicht überrascht. Der Weg dorthin und besonders die Zeit in New Orleans fand ich sehr schön und hat Spaß gemacht zu lesen. Bitte versteht mich nicht falsch, mir hat das gesamte Buch sehr viel Spaß gemacht und war auch wieder ergreifend und hatte sehr schöne Passagen. Besonders, dass die Gefühlsebene eine größere Rolle als der gemeinsame Sex zu spielen scheint, was ich bei Band 1 ja deutlich kritisiert habe, ist hier positiv hervorzuheben.

Ich hätte einige Dinge schöner gefunden, wie zum Beispiel, dass Kacey weiter ihren Weg geht und Theo sich ihr anschließt und nicht umgekehrt. Aber da Kacey sonst eine sehr starke Persönlichkeit ist, sehe ich das mal nicht so eng.

Der Schreibstil

Emma Scott schaffte es auch dieses Mal mich schnell an das Buch zu fesseln. Die Kapitel wechseln zwischen Theos und Kaceys Perspektive und sind recht kurz. So kann man sich doch immer mal wieder sagen „Ein Kapitel noch“ und Ruck Zuck sind es dann doch schnell 50 Seiten. Der Schreibstil ist flüssig und die Worte, die Scott wählt, sehr schön. Ich habe manchmal bei Büchern dieses Genres das Gefühl, dass es doch etwas zu schnulzig wird. Das war bei All In nicht der Fall.

Das ganze Buch war aber bei weitem nicht mehr so emotional aufwühlend wie All In – Tausend Augenblicke. Das kann man jetzt als positiv oder negativ werten. Ich persönlich muss sagen, dass mir der erste Band durch die Tragik dahinter weitaus mehr im Gedächtnis bleiben wird, als All In – Zwei Versprechen.

Fazit

Eine gelungene Fortsetzung und Vollendung des All-In-Duetts mit ein paar Schwachstellen.

4,0 von 5 Punkte – Buchtipp
(Was soll das denn heißen? Schau dir dazu mein Bewertungsschema an)

INFO ZUM BUCH

Autor: Emma Scott
Verlag: LYX Verlag
Erschienen: 31. Januar 2019
Originaltitel: All In
Link zum Buch

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