Rezension „Alle sieben Wellen“ von Daniel Glattauer

23. August 2016

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich das Hörbuch von „Gut gegen Nordwind“ gehört/gelesen und konnte mich sofort für die beiden Protagonisten Emmi und Leo begeistern. Meine Rezension hiervon findet ihr hier.
Nun habe ich es nicht lange ausgehalten und wollte unbedingt wissen, wie es mit den beiden weiter geht, denn das Ende von „Gut gegen Nordwind“ war zwar schon irgendwie in sich abgeschlossen, aber nicht so, dass der Leser befriedigt das Buch niederlegt und sich entspannt zurück lehnen kann. Für mich war es eher das Gegenteil und ich habe hektisch nach einer Erklärung für das Ende im Internet nachgelesen. Dort habe ich zum Glück schnell herausgefunden, dass es noch einen zweiten Teil des Buches gibt.

„Alle sieben Wellen“ beginnt etwa ein halbes Jahr nach dem Ende des ersten Bandes zunächst mit Emmi, die eine recht unterhaltsame, wenn auch etwas einseitige, Email-Konversation mit Leos System-Administrator führt. Überraschenderweise antwortet irgendwann Leo wieder, der aus Boston zurück gekehrt ist.
Emmi hat sich in der Zwischenzeit mehr oder weniger von ihrem Mann Bernhard getrennt und lebt nun in einer kleinen Wohnung . Sie besucht mittlerweile eine Therapeutin um ihr Leben, dass zum Teil aufgrund der Emails mit Leo aus den Fugen geraten ist, wieder zu ordnen. Nun möchte man als Leser denken, dass jetzt, wo Emmi „frei“ ist, einer Beziehung zwischen den Beiden nichts mehr im Wege zu stehen scheint, aber nein, Daniel Glattauer lässt uns weiter leiden und hoffen. Denn jetzt ist es Leo, der in Amerika eine Freundin gefunden hat, die in Kürze zu ihm ziehen und ein gemeinsames Leben in Deutschland führen wird.
Ein Countdown beginnt, denn Emmi und Leo beschließen sich nicht mehr zu schreiben, wenn Leos Freundin Pamela (oder von Emmi immer ‚Pam‘ genannt) ankommt. Sie beschließen den Rest der Zeit damit zu zelebrieren, in dem sie sich jeden Tag eine Frage stellen, die der andere beantworten muss.
Natürlich oder besser zum Glück schaffen es Emmi und Leo sich durch die gegenseitigen Fragen doch davon zu überzeugen, den Kontakt nicht völlig zu beenden und schreiben sich ab und an noch einmal.

Im Vergleich zu „Gut gegen Nordwind“ treffen sich Emmi und Leo in „Alle sieben Wellen“ hin und wieder, aber auch das ist nicht beschrieben sondern wird nur in ihren Emails thematisiert. Ich finde es toll, wie sich die Entwicklung der Charaktere selbst durch Emails ganz klar nachvollziehen lässt. Auch der theoretische Rollentausch zwischen Leo, der nun vergeben ist und Emmi, die jetzt nicht mehr in einer Ehe steckt finde ich sehr gelungen.

Für alle, die nach „Gut gegen Nordwind“ frustriert zurück geblieben sind: Nach der Fortsetzung werdet ihr beruhigt schlafen können, denn es gibt dieses Mal wirklich einen Schluss.

Einen kleinen Punktabzug gibt es von mir trotzdem, denn stellenweise gab es hier und da doch mal ein paar Längen, die nicht hätten sein müssen.

4,5 von 5 Punkten

INFO ZUM BUCH
Autor: Daniel Glattauer
Verlag: Goldmann Verlag
Erschienen: 2011
Hörbuch gelesen von Christian Berkel und Andrea Sawatzki

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