Rezension „Asphaltseele“ von Gregor Weber

1. November 2016

Heute möchte ich euch meine Meinung zu einem absolut gelungenen Hörbuch der Random House Verlagsgruppe mitteilen, welches ich als Rezensionsexemplar erhalten habe. „Asphaltseele“ geschrieben und ebenfalls gelesen von Gregor Weber.

Ruben Rubeck ist Polizist. Eigentlich eher Großstadtbulle im Zentrum von Frankfurt und genau dort fühlt er sich auch wohl. Nach einer durchzechten Nacht will er gerade nach Hause laufen als er mitten in eine Schießerei zwischen zwei Gangs gerät. Erst rettet er eine Frau und schießt dann auf einen der Übeltäter. Der Verletzte wird ins Krankenhaus gebracht und es stellt sich heraus, dass er eine große Nummer in der Frankfurter Drogen-Szene ist. Der LKA-Beamte Nawrocki bittet Rubeck um seine Unterstützung, denn er behauptet der Verletzte sei in einige Machenschaften des Balkan-Krieges 1999 verwickelt, in dem auch Rubeck gedient hat. Ruben Rubeck wird hineingezogen in eine Ermittlung, mit der er eigentlich gar nichts zu tun haben sollte.

Als erstes muss ich ein riesiges Lob an den Autor aussprechen, denn er hat das Hörbuch so fantastisch vorgelesen, dass es wirklich Spaß gemacht hat, der Geschichte zu folgen. Durch die lebhafte Erzählung bekommt man schnell ein klares Bild von dem etwas grummeligen Ruben. Der hat durchaus auch humorvolle Seiten, die mich hin und wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Zum Beispiel wenn er sich irgendwo vorstellt und die Leute wegen seines Namens seltsam schauen sagt er „Mein Vater war ein bisschen… komisch.“. Klasse fand ich die im frankfurter Dialekt gelesenen Dialoge mit Rubecks Kollegen, was mir als regelmäßiger Frankfurt-Besucher natürlich besonders viel Spaß gemacht hat.

Ich habe bei diesem Buch tatsächlich die eigentliche Geschichte, bzw. denFall als nebensächlich empfunden. Wichtig waren mir die Charaktere und besonders Ruben Rubeck. Rubeck ist im eigentlichen Sinne kein guter Polizist. Er säuft, raucht wie ein Schlot und hält sich nur bedingt an die Regeln, die er als Polizist einzuhalten hätte. Auch sein Umgang mit seinen Kollegen entspricht sicherlich genau dem Jargon, den man in der Realität untereinander pflegt. Da darf sich Rubeck aber auch nicht wundern, dass er mit 47 immer noch „nur“ ein Kommissar ist, denn sein Umgang mit seinem Chef gleicht dem saloppen Gerede mit seinen Kollegen, die ihn größtenteils nicht leiden können. Ich mag einfach Rubens Humor, seine trockene und zugleich düstere Art. Auch wenn der Polizist eigentlich kein Charakter zum verlieben ist, fand ich ihn von Anfang an auf seine eigene seltsame verquere Art sympathisch.

Zum eigentlichen Fall muss ich sagen, dass dieser mir ein wenig zu wirr war. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich komplett durchgeblickt habe und da war das Buch schon fast wieder vorbei. Aber das ist meiner Meinung nach nicht schlimm, da mir die Charaktere, wie bereits zuvor geschrieben, weitaus wichtiger waren. Grundsätzlich muss ich sagen, dass „Asphaltseele“ ein gelungener Auftakt für hoffentlich weitere Ruben Rubeck-Romane ist.

4 von 5 Punkte

INFO ZUM BUCH

Autor: Gregor Weber
Verlag: Random House Audio
Link zum Buch

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