Wieder ein Hörbuch, wieder ein Thriller. Ja, ich tendiere bei Hörbüchern doch oft zum Thriller oder Krimi, so habe ich mich auch besonders auf Das andere Haus von Rebecca Fleet gefreut, das mir von der Randomhouse Verlagsgruppe als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Wie mir das Buch gefallen habt, könnt ihr in meinem Artikel lesen.
Worum geht es in Das andere Haus?
Caroline wünscht sich eine Veränderung, nicht nur um ihre zerrüttete Ehe mit Francis zu retten. Da das Geld knapp ist, entscheidet sich Caroline für einen Urlaub mit Haustausch, welches sie über ein Portal im Internet durchführt. Doch schon kurz nachdem sie in dem Gasthaus ankommt, merkt sie, dass irgendetwas nicht stimmt, denn das Haus weckt Erinnerungen an einen Mann, den sie aus ihrem Leben gestrichen hatte. Ein Trip in die Vergangenheit von Caroline zeigt, wie der Medikamentenmissbrauch und die Depression von Francis Caroline immer weiter von ihm entfernen ließ, direkt in die Arme ihres Arbeitskollegen Carl.
Die Charaktere
Ach ja, ich weiß ja auch nicht, aber die Charaktere dieser Geschichte haben mich irgendwie nicht so sehr gepackt. Ja, allesamt waren sie glaubwürdig, aber irgendwie auch nicht gerade sympathisch. Vielleicht liegt das daran, dass ich Untreue einfach nicht mag, auch wenn die Autorin diese wirklich gut geschildert hat. Es war verständlich, dass Caroline sich Carl nähert, und es gab auch gute Gründe, warum sie sich von Francis distanzierte. Jeder Schritt von Caroline konnte ich nachvollziehen und in ihrer Situation wäre es mir vielleicht ganz genauso gegangen, denn leichtfertig war ihre Untreue nicht.
Was mich ein wenig gestört hat, war die Beziehung zu dem gemeinsamen Kind. Ja, es wurde erwähnt, aber irgendwie wurde der Sohn überhaupt nicht in die Story eingebunden. Hier und da schon, aber ich hätte ihn nicht als richtigen Charakter gesehen. Gut fand ich, dass relativ spät auch mal aus Francis Sicht erzählt wurde. Das hat ihn nahbarer gemacht und auch wirklich seine verzwickte Lage aufgezeigt. Die Antriebslosigkeit und wie es alles schlimmer gemacht hatte, wenn Caroline ihn kritisierte. Tatsächlich empfand ich für Francis noch die meiste Sympathie.
Die Geschichte
Das andere Haus ist etwas anders aufgebaut. Schon zu Beginn erfährt man, dass der Haustausch-Partner, welche im Hörbuch von einer Frau gesprochen wurde, nicht mit guten Absichten in Caroline und Francis Haus ist. Die Spannung ist dadurch direkt greifbar. Leider flacht die Geschichte hier und da ein wenig ab. Schnell wird klar, dass es bei Caroline und Carl auf eine Affäre hinausläuft. Die Szenen und Spannung zwischen den Beiden hat mir sehr gut gefallen. Hin und wieder wurde es aber etwas zäher. Der häufige zeitliche Wechsel und auch die Perspektivwechsel waren, zumindest beim Hörbuch, manchmal nicht so einfach zu verfolgen. Mir hätte es auch tatsächlich besser gefallen, nicht zu wissen, dass der Haustausch-Partner eine Frau ist, weil ja Carl einer der Hauptverdächtigen ist. Mich hat ehrlich gesagt die gegenwärtige Geschichte weniger interessiert, als zu erfahren, wie es mit der Affäre mit Carl weitergegangen ist. Die Auflösung davon hat mir auf alle Fälle besser gefallen, als die Auflösung der Haustausch-Geschichte.
Der Schreibstil
Rebecca Fleet hat es schnell geschafft, mich in den Bann des Buches zu ziehen. Gerade die ersten Szenen haben schnell Lust auf mehr gemacht. Leider war bei mir zwischenzeitlich hin und wieder die Luft etwas raus. Viele Szenen aus der Haustausch-Zeit haben mir nicht so gut gefallen und haben irgendwie die Spannung etwas genommen. Ich würde aber dennoch gerne noch einmal ein Buch von Rebecca Fleet lesen, um mir eine bessere Meinung bilden zu können.
Fazit
Eine interessant gestrickte Geschichte, die hier und da ein wenig Längen hat, aber stellenweise auch sehr spannend ist.
3,5 von 5 Punkte – Schmöker
(Was soll das denn heißen? Schau dir dazu mein Bewertungsschema an)
Autor: Kelly Oram
Verlag: One
Erschienen: 28.09.2018
Genre: New Adult
Link zum Buch
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