Rezension „Das neunte Leben des Louis Drax“ von Liz Jensen

16. August 2016

Vor ein paar Tagen erst habe ich das Buch „Das neunte Leben des Louis Drax“ in meinem Beitrag zur Reading List vorgestellt und schon verschlungen.

Das Buch handelt von dem neunjährigen Louis Drax, aus dessen Perspektive auch teilweise geschrieben wurde. Louis ist anders, als andere Kinder in seinem Alter. Abgesehen davon, dass er eine sehr verdrehte Vorstellung und Ansichtsweise hat, so ist er dem Tod schon einige Male nur knapp von der Schippe gesprungen. Ob eine Krankheit, ein Unfall oder sonst irgendetwas lebensbedrohliches, Louis Drax ist ein Unglückskind. Nun, an seinem neunten Geburtstag, geschieht wieder ein Unglück als Louis von einer Klippe fällt und stirbt. Stunden später, nachdem er aus dem Wasser gezogen und für Tot erklärt wird, beginnt er aus unerklärlichen Gründen wieder zu atmen, liegt aber seither im Koma.

Louis Mutter Nathalie Drax behauptet, ihr Ehemann Pierre, mit dem sie allerdings einige Probleme hat und teilweise getrennt lebt, hätte Louis im Streit von der Klippe gestoßen, doch von ihm fehlt jede Spur. Als Louis im Krankenhaus einen Anfall bekommt wird er auf eine für Koma-Patienten spezialisierte Einrichtung gebracht und unter der Leitung von Dr. Pascal Dannachet behandelt. Nach und nach wird Dr. Dannachet, aus dessen Perspektive auch erzählt wird, immer mehr in die Geschichte von Louis hineingezogen, als Louis beginnt mit Dannachets Hilfe zu kommunizieren. Auch Nathalie Drax beeinflusst den Arzt, was zu einem Streit mit seiner Ehefrau führt.  Dr. Dannachet versucht, hinter der Geschichte um Louis Unglück zu kommen und was mit Pierre Drax passiert ist.

 

Mich hat die Geschichte von Anfang an gefesselt. Louis hat so eine verquere Denkweise, dass es wirklich interessant ist, seinen Gedanken zu folgen. Vor allen Dingen habe ich direkt am Anfang versucht, zwischen den Zeilen zu lesen, denn was Louis geschehen ist und auch weiterhin geschieht, ist nicht normal. Das Buch beginnt aus Louis Sichtweise bis zu seinem „Unfall“ und wechselt sich dann mit der Erzählung aus Dr. Pascal Dannachets Perspektive ab, was für die Geschichte genau das richtige ist. Gerade Louis Wahrnehmung während er im Koma liegt ist unglaublich wichtig und zudem noch verwirrender und verquerer als zuvor.

Die Charaktere haben mir allesamt sehr gut gefallen. Von dem etwas schrägen Louis, der glaubt bei seinen Hamstern das Recht des Abmurksens zu besitzen,  dem liebenswürdigen Dr. Dannachet bis hin zu der schwer einzuschätzenden Nathalie Drax. Besonders auffällig fand ich, dass die Charaktere eine wirkliche Tiefe hatten und alle gut entwickelt waren.

Auch wenn mir das Buch wirklich sehr gut gefallen hat, gab es doch ein paar Stellen, die die Spannung heraus genommen und den Erzählfluss dadurch etwas gebremst haben. Aber das hat der ausgefallenen Geschichte nichts weggenommen.

Generell war das Buch mal etwas völlig anderes und von der Erzählweise ebenfalls ungewöhnlich. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie die Verfilmung von dem Buch sein wird. Der Trailer verspricht schon einmal eine spannende Umsetzung.

4 von 5 Punkte

 

INFO ZUM BUCH

Autorin: Liz Jensen
Verlag: dtv
Erschienen: 2016

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