Rezension „West“ von Carys Davis

2. September 2019
Buchcover West

Hin und wieder reizen mich Bücher, die nicht so alltäglich und vielleicht auch nicht so einfach zu verdauen sind. So auch West von Carys Davis, bei dem mir das Cover so sehr ins Auge gesprungen ist, dass ich nicht nein zu einem Rezensionsexemplar der Randomhouse Verlagsgruppe sagen konnte.

Worum geht es in West?

Maultierzüchter Cy Coleman erfährt von einem wahnsinnigen Fund, der ihn dazu bewegt im Jahr 1815 in den Westen Amerikas zu reiten, um den Fund mit eigenen Augen zu sehen. Dafür lässt er sogar seine geliebte Tochter Bess bei seiner Schwester zurück, verspricht ihr aber, in ein paar Jahren zurück zu sein. Auf seiner Reise begegnet er einigen wohlwollenden Menschen und sogar ein Indianer schließt sich gegen Bezahlung ihm an. Die Reise ist beschwerlicher als gedacht und besonders den Winter überlebt Cy nur knapp. Indes schleicht sich in Cys Haus der Nachbar Thomas in das Leben seiner Tochter. Die mittlerweile 12-Jährige hegt kein Interesse an dem Mann, vermutet sogar, dass er und ihre Tante miteinander anbandeln, doch hegt der Nachbar andere, weniger ehrenhafte Ziele.

Die Charaktere

West ist ein Buch, in dem die Charaktere nicht viel Entfaltungsspielraum haben. Das ist aber bei einem 200 Seitigen Buch auch nicht unbedingt nötig. Die Geschehnisse werden eher sachlich und mit wenig Emotionen berichtet, was mir aber in diesem Fall sehr gut gefallen hat. Cy ist ein lieber Mensch, etwas einfältig vielleicht, denn seine Gründe loszureißen, waren doch sehr naiv. Bess hat mir sehr gut gefallen. Ihre Loyalität zu ihrem Vater macht es ihr zwar nicht leichter im Leben, doch ich konnte ihre Handlungen immer gut nachvollziehen. Ich hätte mir gewünscht, noch ein wenig mehr von ihr zu erfahren, da im Verhältnis die Geschehnisse um Cy doch überwiegt haben. 

Die Geschichte

Ich kann mir wahnsinnig gut vorstellen, dass die Geschichte genauso passiert ist. Vielleicht nicht einem Mann namens Cy und seiner Tochter Bess. Die Erzählungen von Cys Reise fand ich sehr interessant und auch sehr glaubwürdig dargestellt. Besonders die Geschichten rund um den Indianer haben mir sehr gut gefallen. Nicht so überzeugen konnte mich die Emotionslosigkeit, in der die Geschichte erzählt wird. Es gibt kaum Dialoge und dadurch auch wenig Entwicklung der Charaktere. Das finde ich sehr schade, denn gerade das macht für mich einen guten Roman aus. Der Plot an für sich finde ich nämlich sehr interessant und besonders das hineinversetzen in die Zeit und die Landschaft fiel mir sehr leicht. Da hätte noch viel mehr daraus gemacht werden können.

Der Schreibstil

An für sich bin ich wirklich gut in das Buch hineingekommen und hatte auch Spaß beim Lesen. Doch irgendwie ließ es mich etwas enttäuscht zurück. Ich weiß nicht, ob es die fehlende Emotionalität war, oder die Verbundenheit zu den Charakteren, die mich nicht ganz so gepackt hatte. Entsprechend fällt es mir auch sehr schwer, den Schreibstil zu beurteilen. Ich könnte mir dennoch vorstellen, noch einmal ein Buch von Carys Davis zu lesen, schon alleine, weil es mir helfen würde, mir ein richtiges Bild zu machen.

Fazit

Interessante Geschichte, die leider nicht ganz zu meiner Zufriedenheit ausgebaut wurde.

3 von 5 Punkte – Schmöker
(Was soll das denn heißen? Schau dir dazu mein Bewertungsschema an)

INFO ZUM BUCH

Autor: Carys Davis
Verlag: Luchterhand
Erschienen: 10. Juni 2019
Genre: Abenteuerroman
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