Rezension „Lady Midnight“ von Cassandra Clare

10. Juli 2017

Ich kann es einfach nicht oft genug sagen: Ich liebe einfach die Geschichten von Cassandra Clare rund um die Schattenjäger. Auch wenn es ziemlich lange gedauert hat, bis ich dieses Buch mal angefangen habe. Vermutlich hat mich einfach die Seitenzahl von 832 Seiten etwas abgeschreckt. Aber ich bin sehr froh, das Buch jetzt endlich gelesen bzw. gehört zu haben.

Worum geht`s

Emma Cairstairs strebt immer noch nach Rache. Rache für den Tod ihrer Eltern, die angeblich von Sebastian im dunklen Krieg getötet wurden. Dieser ist bereits seit 5 Jahren vorbei, Sebastian nicht mehr am Leben. Doch Emma ist sich sicher, dass nicht er der Mörder war. Denn ihre Eltern wurden mit seltsamen Runen, die in die Haut geschnitzt wurden, aufgefunden. Als dann plötzlich Leichen aufgefunden werden, die genau die gleichen Schriftzeichen auf der Haut haben ist Emma überzeugt, dass der Mörder noch am Leben ist. Doch den Schattenjägern ist es verboten in dem Fall zu ermitteln, da nur Irdische und Feenwesen unter den Toten sind. Und seit dem dunklen Krieg herrscht eine Vereinbarung, die es den Schattenjägern untersagt, den Feenwesen zu helfen.

Als dann aber zwei Elbenkrieger auftauchen und von Emma Cairstairs und der Familie ihres Parabatais Julian Blackthorne verlangen, in dem Mordfall zu ermitteln ändert sich schlagartig alles. Denn als Belohnung für das Aufklären des Falls, würde die Familie Blackthorne ihren Halbbruder Mark, der aufgrund seines Feenblutes von der Wilden Jagd der Feen verschleppt wurde, zurück erhalten.
Die Blackthornes entscheiden sich, den Rat der Schattenjäger zu umgehen und beginnen auf eigene Faust zu ermitteln.

Emma Carstair und Julian Blackthorne – Tragische Parabatais

Wer die Chroniken der Schattenjäger bereits gelesen hat, kennt Emma Carstairs und Julian Blackthorne bereits. Damals waren diese 12 Jahre alt und waren gezwungen, den Bund des Parabatais einzugehen, damit sie auch nach dem tragischen Tod von Julians Vater, weiter bei den Blackthornes wohnen darf. Ein Parabatai-Bund darf nicht getrennt werden. Doch zu dem Zeitpunkt waren sich die Beiden noch nicht darüber bewusst, dass sie sich vielleicht ineinander verlieben würden, was für Parabatais streng verboten ist. Natürlich kommt es, wie es kommen musste und die beiden, jetzt 17 Jahre alt, entwickeln Gefühle, die über die einer Freundschaft längst hinausgegangen sind.

Auch wenn sich die eigentliche Handlung um das Aufklären des Falls dreht, spielt doch die Verbindung von Emma und Julian ebenso eine große Rolle. Beide kämpfen gegen ihre Gefühle an, jedoch scheint es das noch schlimmer zu machen. Sowohl der Leser als auch die beiden Protagonisten fragen sich bis zum Schluss, warum es denn so streng verboten ist, sich als Parabatai zu lieben. Zumal die Strafe eine Trennung der Parabatais und sogar das Entfernen der Runenmale bedeuten könnte. Besonders in Gefahrensituationen merkt man sehr schnell, das Julian und Emma eigentlich gar nichts anderes können, als sich lieben. Durch den Parabatai-Bund verbunden, spüren sie die Schmerzen des anderen und sorgen sich um den anderen. Mir hat dieses innere Zerwürfnis sehr gut gefallen. Da hat Cassandra Clare mal wieder ein sehr gutes Gespür bewiesen. Aber Clare hat ja hier auch schon Erfahrung sammeln können, denn bereits die Charaktere von Chroniken der Schattenjäger, Clary und Jace, hatten ein ähnliches Problem. Auch ihre Liebe schien verboten zu sein, da sie vorübergehend dachten, dass sie Geschwister sind.

Die Blackthornes

Auch die ganzen Nebencharaktere fanden Spielraum, um sich zu entfalten. An erster Stelle möchte ich hier Mark nennen, der zu Beginn der Geschichte noch sehr zerissen war, da er die letzten 5 Jahre im Feenreich unter der Leitung von Quinn in der wilden Jagd mit geritten ist. Es dauert ein wenig, bis er sich wieder etwas an das Leben als Schattenjäger gewöhnt. Zudem ist er hin und her gerissen, ob er nach dem der Fall aufgeklärt ist, wieder ins Feenreich zurück kehren oder bei seiner Familie bleiben soll.
Dann die Kinder, die jeder für sich einzigartige Persönlichkeiten sind. Gerade durch das Zusammenspiel als Familie fungieren sie sehr gut. Jeder hat seine Stärken, ob Ty, der viel liest und Sherlock Holmes verehrt, oder seine Zwillingsschwester Drew, die unbedingt ihren Bruder als Parabatai haben möchte.

Ich fand die ganze Familie einfach wunderbar. Man hat den Zusammenhalt sehr gespürt und gerade durch Marks Rückkehr hat das die ganze Familie noch einmal zusammen geschweißt.

 

Die Geschichte rund um Lady Midnight

Auch wenn das Buch wirklich viele Seiten und damit viel Inhalt hat, kam doch für mich nie der Moment der Langeweile auf. Bei mir ist es auch immer ein sehr gutes Zeichen, wenn ich während der kompletten Autofahrt das Hörbuch laufen habe, ohne müde zu werden. Normalerweise Wechsel ich dann mal zu Musik, aber bei Lady Midnight hatte ich nie das Bedürfnis. Im Gegenteil. Eher wollte ich sitzen bleiben und noch weiter hören, obwohl ich schon zuhause war. Erst ganz zum Schluss erfährt man, warum das Buch Lady Midnight heißt und dieser Gedankensprung hat mich begeistert. Das Ende lässt mich hoffnungsvoll dem nächsten Teil entgegenfiebern.

 

Ein kleines Goodie für die Fans

Schön fand ich, dass Cassandra Clare das letzte Kapitel aus Clarys Sicht erzählt. Das hat in mir wieder die Lust auf ein Reread der Chroniken der Unterwelt Bücher geweckt. Ich behaupte jetzt mal, dass dieser Epilog ein Gruß und ein Danke für die Fans war.

Wie war es als Hörbuch?

Ich möchte kurz noch meine Meinung zu dem Hörbuch aussprechen. Lady Midnight wurde von dem fabelhaften Simon Jäger gelesen. Anfangs fand ich es ein wenig ungewöhnlich, dass ein Mann das Buch vorliest, da doch viele Kapitel aus der Sicht von Emma erzählt werden. Doch Simon Jäger hat mich schon nach kurzer Zeit eines Besseren belehrt. Er ließt die Kapitel so lebhaft und hat dabei für jeden Charakter eine eigene Art, wie diese Sprechen. Das hilft zum Einen dabei, besser zu erkennen, welcher Charakter gerade spricht, aber bringt auch eine Menge Unterhaltung. Mir hat das Hörbuch wirklich viel Spaß gemacht.

Fazit

Der Auftakt einer neuen Schattenjäger-Reihe, die mich gut unterhalten hat und mir Lust auf den nächsten Teil macht.

 

4,5 von 5 Punkte

 

INFO ZUM BUCH

Autor: Cassandra Clare
Verlag: Goldmann / der Hörverlag
Erschienen: 17.05.2016
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