Wie ich eine Buch-Rezension schreibe

19. April 2019

Es ist mal wieder Zeit für einen Sonderbeitrag. Auf meinem Blog schreibe ich ja derzeit überwiegend Rezensionen zu Büchern, was mich auch zu meinem heutigen Thema führt: Wie schreibe ich eine Buch-Rezension? Auch wenn das mal Bestandteil im Deutschunterricht war, gibt es hier ja verschiedene Herangehensweisen. Meine möchte ich euch hier gerne aufzeigen.

Lesen, Notizen, Rezension, Repeat

Schon beim Lesen mache ich mir ab und an Notizen. Das mache ich meistens mit dem Programm Evernote, da ich es mal mindestens auf meinem Handy habe und das habe ich fast jederzeit griffbereit. Für diejenigen, die Evernote noch nicht kennen: Es handelt sich hier um eine Software, kann aber auch über den Browser verwendet werden, die im Prinzip ein Sammelraum für Notizbücher und Notizen ist.

Du kannst dir also für alles mögliche ein Notizbuch anlegen und darin Notizen mit Dokumenten, Tabellen und vieles mehr anlegen. Für mich ist das super, da es zwischen den Geräten automatisch synchronisiert. Da ich auch meine Rezensionen darüber schreibe, lege ich mir eine Notiz für die Rezension an und notiere mir in Stichpunkten meine Gedanken direkt beim Lesen. Das hilft besonders Aspekte im Buch, die am Anfang etwas holprig oder auch besonders toll waren, nicht zu vergessen. So hast du schon ein paar wichtige Punkte notiert, die dir beim Schreiben der Buch-Rezension helfen.

Du kannst natürlich auch Stellen im Text markieren. Da ich aber schon Knicke im Buchrücken oder zu sehr abgenutzte Seiten an einem Buch vermeide, bin ich davon kein Fan. Außer vielleicht bei den Büchern aus dem Deutschunterricht.

Schritt zwei – Sacken lassen

Kennt ihr das auch, dass ihr ein Buch, einen Film oder sonst was beendet und dann erst einmal total geflasht seit? So geht es mir bei Büchern sehr oft. Doch wenn man dann mal einen Moment darüber nachdenkt, verliert einige Punkte an halt. Ein kleines Beispiel der Film Avatar. Avatar war einer der ersten 3D Filme, die ich im Kino gesehen habe. Tolle Farben, Flüge auf so einem Flugdrachen-Dingens und generell sah einfach alles so schön aus.

Ich war nach dem Film total euphorisiert und wollte ihn am liebsten noch einmal gucken. Am Tag danach fragte mich jemand, um was es in dem Film ging. Da kam ich das erste Mal ins Stocken und wenn man mal über die eigentliche Geschichte nachdenkt, ist sie eigentlich gar nicht mal so großartig. Dann überlegst du, wie die Charaktere sind, da bekommt Avatar wieder einen Pluspunkt, wobei der Bösewicht ein sehr klassisch gehaltener Bösewicht ist, der irgendwie auch nur Schwarz ist, und nicht grau…

Ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus will. Wenn man eine ernsthafte Analyse des Buches machen will, um eine ordentliche Rezension zu schreiben, muss man etwas Abstand gewinnen, um die Aspekte der Geschichte einzeln betrachten zu können. Nichtsdestotrotz sollte man seiner Euphorie nicht zwangsläufig bremsen. Ich persönlich finde es toll, wenn ein Rezensent Bestandteile aus einem Buch, die ihn begeisterten, hervorhebt und seine Begeisterung dazu ausdrückt. Denn auch wenn Avatar vielleicht nicht mit einer neuen Story aufweisen konnte, würde ich ihn doch weiterempfehlen. Genau wie bei Büchern kommt es für mich nämlich nicht zwangsläufig auf die Originalität an, sondern auf ein Zusammenspiel aus Erzählweise, Aufbau der Geschichte und den Charakteren. 

Schritt drei – Zusammenfassung

Es ist immer schön, kurz zu lesen, um was es in dem Buch eigentlich geht. Viele lesen Rezensionen, damit sie besser eine Kauf-Entscheidung treffen können, entsprechend sollte man noch einmal in eigenen Worten die Geschichte zusammen fassen, auch damit der Leser Zusammenhänge aus der anschließenden Analyse verstehen kann.

Bei der Zusammenfassung ist aber auch wichtig, nicht zu viel zu verraten, da Spoiler eventuell unerwünscht sind. Generell gilt: Spoiler immer kennzeichnen! Außerdem sollte man die Zusammenfassung eher als Teaser sehen und Lust auf das Buch machen. Aber auch hier: Wo es nichts gibt, kannst du natürlich auch nichts erfinden.

In diesem Teil kannst du gerne auch noch einmal ein paar Fakten über das Buch nennen, wie zum Beispiel Autor, Erscheinungsdatum, Verlag usw. Ich persönlich habe das unterhalb der Rezension stehen. Lieber möchte ich dem Leser erst einmal meine Meinung zu dem Buch geben. Ist der Leser nach der Rezension interessiert an dem Buch, hat er alle Fakten direkt am Ende parat.

Schritt vier – Die Analyse in einer Buch-Rezension

Sicherlich das Kernstück einer jeden Rezension ist die Analyse oder besser gesagt deine Meinung. Hier kannst du dich austoben und alles beschreiben, was dir negativ wie auch positiv aufgefallen ist. Ich unterteile das immer noch mal in Charakter, Geschichte und Schreibstil.

Besonders die Charakterentwicklung ist mir immer sehr wichtig und auch der Aufbau der Geschichte. Gerade der Spannungsbogen ist ein wichtiger Punkt, der gerne beschrieben werden kann. Aber auch hier Vorsicht, dass du nicht zu viel verrätst. Das ist manchmal schwieriger als gedacht, da man zum einen ja gerne darauf hinweisen möchte, was der Charakter für grauenvolle Dinge durchmachen musste, und wie sie ihn geprägt haben, aber du möchtest ja dem Leser nicht das Buch verderben.

Du solltest auf jeden Fall deine Meinung nicht nur äußern, sondern auch begründen. Auch das ist manchmal nicht so einfach, da man Geschmack nun mal nicht immer gut begründen kann. Ich versuche immer ein paar vage Beispiele zu nennen, da ich ja auch hier nicht immer zu viel verraten möchte, um meine Meinung zu unterstützen. Ich selbst stelle mir daher immer ein paar Fragen wie: 

  • Wieso empfindest du das Buch als gut?
  • Warum war der Schreibstil schlecht?
  • Was sind die für Besonderheiten aufgefallen.
  • Ist der Charakter glaubhaft?
  • Ist der Charakter 0815 oder hat er besondere Merkmale

Das sind nur einige wenige Fragen, die man sich bei einer Rezension stellen sollte. 

Schritt fünf – Korrektur der Buch-Rezension

Ich selbst bin hier noch immer nicht gut genug, meine eigenen Texte Korrektur zu lesen und übersehe immer wieder ein paar Fehler. Falsche oder fehlende Satzzeichen, Buchstabendreher und Rechtschreibfehler sind zu verkraften, wenn es nur vereinzelt auftaucht. Niemand liest gerne fehlerhafte Texte, deswegen sollte man auf jeden Fall seinen Text nach dem Schreiben noch mal durchlesen und auf Fehler überprüfen. Es gibt da ja zum Glück auch maschinelle Hilfe. Ich kann da Language Tool sehr empfehlen. Einfach Text rein, kostenlos überprüfen und schon bekommst du einige Fehler angezeigt. Das hilft mir ungemein gerade Buchstabendreher und Satzzeichen zu korrigieren.

Last but not least – Rezension veröffentlichen

Hast du den Text soweit geschrieben und korrigiert fehlt nur noch das veröffentlichen. Doch auch hier gibt es ein paar Elemente, mit denen du deine Buch-Rezension anreichern kannst. Die Verlage bieten eigentlich immer das Cover als Pressebild an. Ich finde eine persönliche Note, in dem du dein eigenes gelesenes Exemplar fotografierst, etwas ansprechender, aber das ist Geschmacksache.

Ein bisschen Deko ist hier sicher auch nicht schlecht, aber für mich tatsächlich nebensächlich. Auch wenn das wieder Geschmackssache ist, finde ich besonders die Bilder von Inga, Betreiberin des Blogs Schonhalbelf, total schön, da sie eben nicht ganz so viel Deko und dafür eher etwas cleanes und künstlerisches hat. Aber auch die Bilder von Petzi von Die Liebe zu den Büchern finde ich einfach nur toll. Leider fehlt mir oft die Zeit die Bücher aufwendig zu fotografieren, nehme es mir aber auch immer wieder vor und gelobe Besserung.

OK, zurück zu deiner Rezension. Text und Bild(er) sind bereit. Was aber nicht vergessen werden darf, ist das Thema SEO (Search Engine Optimization). Ich als gelernte Online Marketing Managerin achte da natürlich besonders darauf. Was bringt es dir eine tolle Rezension geschrieben zu haben, wenn sie im Web nicht gefunden werden kann. Es gibt zig Artikel zu SEO und wie du deinen Text für Suchmaschinen besser machen kannst. Um diese Punkte zu überprüfen, gibt es zum Teil sehr hilfreiche Tools und Plugins.

Ich verwende hier Yoast, welches mir anhand eines Fokus-Keywords anzeigt, was ich noch verbessern könnte. Kurz zusammengefasst solltest du immer darauf achten, dass dein Fokus-Keyword (in meinem Fall nehme ich hier immer den Titel des Buches) in dem Seitentitel, der URL, in ein oder zwei weiteren Überschriften und natürlich auch hin und wieder im Text vorkommt. Achte hier trotzdem darauf, dass der Fokus auf der Qualität des Textes liegt. Es bringt nicht viel so oft wie möglich das Keyword zu nennen, da dann das Leseerlebnis darunter leidet.

So, nun sollte aber soweit alles für deine Buch-Rezension stehen und du kannst den Text veröffentlichen.

Ich hoffe ich konnte dir zum Thema Rezension schreiben weiterhelfen. Hast du Verbesserungsvorschläge? Dann poste sie doch gerne in den Kommentaren!

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