Rezension „Dinge, an die wir nicht glauben“ von Bryan Washington

5. Dezember 2021
Buchcover von Dinge, an die wir nicht glauben

Das Buch Dinge, an die wir nicht glauben von Bryan Washington war mir tatsächlich unbekannt, als es mir vom Kein & Aber-Verlag als Rezensionsexemplar angeboten wurde. Der Klappentext hat mich aber direkt überzeugt. Ob mich auch das Buch selbst überzeugen konnte, erzähle ich in meiner Rezension und Bewertung. 

Zusammenfassung – Worum geht es in Dinge, an die wir nicht glauben?

Mike und Ben sind seit einiger Zeit ein Paar, aber der Alltag führt immer wieder zu Streitereien. Die Beziehung steht schon auf der Kippe als Mike Ben offeriert, dass seine Mutter für ein paar Monate zu Besuch kommt. Umso überraschender ist es, dass Mike nur ein Tag nach der Ankunft seiner Mutter nach Japan fliegt, um seinem Vater beizustehen, der im Sterben liegt. Ben muss also einerseits damit klar kommen, dass Mike für längere Zeit weg ist aber auch noch mit Mikes Mutter umgehen. Noch dazu kommt, dass Ben selbst mit seiner Familie seine Probleme hat und einen neuen Mann kennenlernt, der sein Interesse schürt. Aber auch Mike sieht sich in einer komplett neuen Situation: Seinen Vater hat er seit mehr als 10 Jahren nicht gesehen und seine Starsinnigkeit hat sich eher noch verschlimmert. 

Die Charaktere

Die erste Hälfte der Geschichte wird aus der Sicht von Ben erzählt. Als dunkelhäutiger Homosexueller hat er es nicht sehr leicht, besonders auch von seiner Familie für seine Sexualität akzeptiert zu werden. Mir haben besonders die Rückblicke rund um die Beziehung von Mike und Ben sehr gut gefallen, da sie viele Gedankengänge von Ben erklären. Die Interaktion zwischen Ben und Mikes Mutter fand ich super charmant und schon alleine die Vorstellung, dass Ben seine Schwiegermutter in spe so gut wie gar nicht kennt und dann gezwungen wird mit ihr zusammen zu wohnen während Mike in Japan ist fand ich extrem witzig. Dadurch, dass die beiden Protagonisten die meiste Zeit der Geschichte getrennt verbringen, lernen sie sich gegenseitig wieder komplett anders zu sehen, und diesen Gedanken mochte ich sehr.

Der zweite Teil ist aus Mikes Perspektive erzählt. Besonders die Beziehung zwischen Mike und seinem Vater ist sehr interessant. Ich habe mich an einigen Stellen gefragt, ob ich selbst so reagieren würde. Es ist extrem spannend, die Beziehung der beiden wachsen zu sehen und umso trauriger, dass dies erst kurz vor dem Tod passiert. Einige Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen aber mir hat sehr gut gefallen, wie Mikes Gedanken immer wieder um Ben zu kreisen schienen. 

Die Geschichte

Dinge, an die wir nicht glauben ist etwas anders, als viele der Bücher, die ich sonst lese. Dialoge werden nicht als solche ausgezeichnet, was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig war. Ich habe mich aber sehr schnell an die Art gewöhnt, wie die Geschichte aufgebaut und geschrieben ist. Die Dynamik der Protagonisten fand ich sehr schön. Mir war zunächst Mike überhaupt nicht sympathisch, was ich aber sehr spannend fand, denn in der zweiten Hälfte ist er mir dann doch sehr ans Herz gewachsen. Durch die verschiedenen Perspektiven erhält man Einblicke in beide Köpfe und somit versteht man auch die Handlungen. Generell fiel es mir aber schwer, die Geschichte so zu akzeptieren, denn auf der einen Seite weiß man, dass die Beziehung nahezu zu Ende ist, aber man will es irgendwie auch nicht so recht hinnehmen.

Der Schreibstil

Ich fand es sehr interessant mal ein Buch zu lesen, was mit vielen Normen bricht. Umso mehr war ich davon überrascht, dass Bryan Washington mich mit seinem Buch Dinge, an die wir nicht glauben dann doch so gefesselt hat. Die Seiten flogen nur so dahin, dabei verwendet der Autor nicht unbedingt sehr schwer lesbare Worte, aber doch anspruchsvoller. Ich werde auf jeden Fall weitere Werke des Autors lesen wollen, denn mich hat Bryan Washington definitiv überzeugt.

Fazit

Ein sehr gelungenes Werk, welches auf ungewöhnliche Art die Geschichte einer endenden Beziehung von zwei Menschen beschreibt.

4 von 5 Punkten – Buchtipp
(Was soll das denn heißen? Schau dir dazu mein Bewertungsschema an)

INFO ZUM BUCH

Autor: Bryan Washinton
Verlag: Kain&Aber Verlag
Erschienen: 17. August 2021

Link zum Buch

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