Rezension „Berühre mich. Nicht.“ von Laura Kneidl

26. Januar 2018
Berühre mich. Nicht. Cover

Das Jahr hat gerade erst begonnen und ich habe schon so viele tolle Bücher gelesen. Eines davon ist Berühre mich. Nicht. von Laura Kneidl. Wie mir das erste Band rund um Sage, April und Luca gefallen hat, könnt ihr in meiner Rezension lesen.

Worum geht’s in Berühre mich. Nicht.

Sage ist gerade einmal ein paar Tage am College in Nevada und schon sind ihre Geldreserven aufgebraucht. Sie lebt in ihrem Van und braucht dringend einen Job. Zum Glück gelingt es ihr trotz ihrer Schwierigkeiten mit Männern zu kommunizieren, den Job in der Bibliothek zu ergattern. Doch dabei gibt es ein Problem; sie teilt den Job mit Luca. Warum das ein Problem ist? Sage kann Männer nicht berühren, ihnen nicht vertrauen und umso schlimmer ist es, dass sie nun auch noch mit einem in einem beengten Raum Bücher sortieren muss.
Doch zum Glück lernt sie sehr schnell die lebenslustige April kennen, die es nicht mitansehen kann, dass Sage in ihrem Auto wohnt. Deshalb lädt sie Sage dazu ein, auf der Couch in ihrer Wohnung zu übernachten. Ihr Mitbewohner und Bruder sei über das Wochenende weggefahren. Umso überraschter ist Sage, als ihr Luca die Tür öffnet. Langsam schafft sie es, dem Mann, der all das verkörpert, wovon sie Angst hat, doch zu vertrauen.

Die Charaktere – Sage und Luca

Es dauert nicht lang Sage zu mögen, zumindest ging es mir so. Trotz ihrer Ängste und den damit verbundenen Gedanken, die sich in ihrem Kopf kreisen ist sie ein Charakter, über den man unbedingt mehr erfahren möchte. Warum hat sie die Ängste, was ist ihr passiert, schafft sie es da raus? Fragen die einen das Buch über beschäftigen und die den Spannungsbogen bilden. Was mir besonders bei Sage gefallen hat, war ihre Entwicklung. Man kann es quasi zwischen den Zeilen lesen, wie sich Sage täglich mehr traut. Täglich mehr Vertrauen fasst und ihre inneren Dämonen los lässt.

Den Gegenpart zu Sage’s eher negativen Position bildet April. Sie verkörpert Freude, Gelassenheit und ein bisschen Naivität. Umso überraschter war ich, das sie keinerlei Zusammenbrüche erleiden musste. Für sie ist, zumindest in dem Roman, alles ziemlich einfach gewesen. Das ist aber nichts, was irgendwie negativ zu sehen ist. Ich hoffe allerdings, dass April in der Fortsetzung Raum bekommt, um sich ein wenig zu entwickelt.

Luca. Ach, was soll man über Luca sagen. Ich glaube Laura Kneidl hat schon versucht, dass man sich nicht direkt in ihn verliebt. Dennoch habe ich sehr schnell Zuneigung zu ihm empfunden. Er hat einfach so eine Art an sich, die einen anzieht. Gerade in den Situationen mit Sage ist er so verständnisvoll und unglaublich Loyal. Wo ich jetzt aber doch ein bisschen Kritik äußern möchte, ist, dass auch Lucas Charakter in dem ersten Buch doch sehr sauber war. Wo sind die düsteren Geheimnisse und wieso ist genau dieser Typ, der doch so toll ist, noch Single. Ok, er hat diverse Frauengeschichten, aber warum ist da nicht DIE eine dabei, die ihn dazu bewegt eine Beziehung einzugehen.

Die Geschichte

Ich finde die Story von Berühre mich. Nicht. wirklich toll. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Dennoch ist das Grundprinzip nichts Neues. Junges Mädchen hat irgendwas schlimmes erlebt und versucht ihr Leben neu zu starten und darüber hinweg zu kommen. Schnell merkt man, dass Sage zuhause irgendwas erlebt hat, weshalb sie auch die Gespräche zu ihrer Mutter meidet. Was mich etwas irritiert hat, war die Thematik mit der Psychologin. Natürlich ist es absolut sinnvoll in ihrer Situation mit jemandem zu sprechen, der ihr helfen kann. Dennoch habe ich mich gefragt, warum sie vorher nicht mit irgendjemandem reden konnte, nicht einmal mit der Schulpsychologin, und jetzt plötzlich geht es. Ich hoffe doch auch sehr, dass in der Fortsetzung Verliere mich. Nicht. ein paar meiner thematischen Wünsche in Erfüllung gehen, denn natürlich möchte ich einige Schicksale weiter verfolgen.

Der Schreibstil

Laura Kneidl, Hut ab. Ich weiß nicht wie sie es geschafft hat, aber ich war sofort in dem Bann von Berühre mich. Nicht.. Alles war so flüssig, ohne zu einfach geschrieben zu sein. Gerade die Übergänge von einem interessanten Ereignis zum nächsten fand ich faszinierend. Da werde ich mir sicher noch eine Scheibe von abschneiden. Man will ja schließlich nicht den ganzen Tag mit verfolgen, aber auch nicht von Action zu Action geworfen werden. Das hat Laura Kneidl fantastisch gelöst. Aber auch das ganze Umfeld, die Charaktere, die Gedankengänge von Sage, wirklich klasse. Ich werde auf jeden Fall zur Fortsetzung greifen und ich werde auch auf alle Fälle weitere Laura Kneidl Bücher lesen wollen.

Fazit

Wirklich toller Roman über eine Protagonistin, die viel erleiden musste und eine enorme Entwicklung durchgemacht hat.

4,5 von 5 Punkte

INFO ZUM BUCH

Autor: Laura Kneidl
Verlag: Lxy
Erschienen: 26.10.2017
Link zum Buch

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