Rezension „The women in the window“ von A. J. Finn

11. Juli 2018

Auch wenn ich jetzt, dank des neuen Jobs, nicht mehr so weite und zeitlich lange Strecken fahren muss, höre ich immer noch gerne Hörbucher. Zuletzt The women in the window, von dem ich euch gerne berichten möchte.

Um was geht es in The women in the window?

Anna Fox ist Psychiaterin, schafft es aber nicht ihr eigenes Haus zu verlassen. Agoraphobie, nennt sich die Krankheit, unter der sie seit eines Unfalls leidet. Ihr Mann und ihre Tochter leben getrennt von ihr, weshalb sie sehr einsam ist. Um den Tag zu überstehen gönnt sie sich gerne ein Glas Wein, oder auch eine Flasche zusätzlich zu ihren teilweise starken Medikamenten, die ihr ihr Psychologe verschrieben hat. Kein Wunder, das ihr die Polizei nicht glaubt, als sie von einem Mord berichtet, den sie in dem Haus gegenüber gesehen zu haben behauptet. Erschwerend kommt hinzu, dass die Person, die ermordet wurde laut der Familie noch am Leben ist und auch die Polizei lernt die Frau kennen. Doch Anna behauptet eine andere Frau kennengelernt zu haben, die sich als die neue Nachbarin vorgestellt hat. Sind Annas Erinnerungen falsch? Hatte sie Halluzinationen, oder wurde wirklich eine Frau bei den Nachbarn ermordet und eine andere Frau gibt sich nun als diese aus?

Die Charaktere

Die Hauptperson, aus deren Sicht die Geschichte geschildert wird, ist Anna Fox. Ich konnte mich direkt mit ihr anfreunden, obwohl ich sie fast schon in die Kategorie „Girl in the train“ eingliedern würde. Sie trinkt zu viel, nimmt dazu noch sehr starke Tabletten und ist fast immer allein. Dennoch schafft sie es, herzlich und nett zu wirken. Das war besonders in Gesprächen mit den Nachbarssohn Ethan, zu dem sie fast schon mütterliche Sorge empfindet, aber auch in Konversationen mit anderen Agoraphobikern über die Internetplattform Agora ersichtlich.

Andere Charaktere möchte ich ungern nennen, da sie für den Fortgang der Geschichte zu wichtig sind, und ich damit spoilern würde.

Die Geschichte

Ich fand die Geschichte recht gut aufgebaut. Allerdings hatte ich schon früh eine Ahnung zu Annas Situation, die sich dann auch bewahrheitet hat. Dennoch war es darauf ausgelegt, dass dieses „Geheimnis“ erst später ans Licht kommen und vielleicht sogar einen schockierenden Effekt haben sollte. Dadurch das dieser bei mir ausblieb, hatte der Spannungsbogen für mich leider Lücken und Löcher. Aber dennoch war das Ende, und die Auflösung, was denn nun passiert ist, überraschend. Alles in allem war die Geschichte schon interessant, aber hat sich stellenweise etwas gezogen. Viele Vorgehensweisen waren für mich nicht schlüssig oder schlichtweg nicht nachvollziehbar. Wenn sie den Mord schon durch ihre Kamera beobachtet, wieso kommt sie nicht auf die Idee ein Bild zu machen? Wenn sie doch sonst von allem ein Bild macht.

Der Schreibstil / Das Hörerlebnis

A.J. Finn hat schon einiges richtig gemacht. Grundsätzlich hat mir der Erzählfluss sehr gut gefallen. Auch wie die Hörbuchsprecherin Nina Kunzendorf das Buch vorgelesen hat, gefiel mir außerordentlich gut. Dennoch gab es immer wieder streckenweise Stellen, die sich in die Länge gezogen haben und für mich das Tempo aus der Geschichte genommen hat. Das ist zum einem dem Plot zu verschulden, aber auch diverser Formulierungen haben sicherlich dazu beigetragen.

Fazit

Ein spannender Thriller, der leider hier und da ein paar Längen hat, aber dafür mit einem packendem Ende glänzt.

 

4 von 5 Punkte BUCHTIPP
(Was soll das denn heißen? Schau dir dazu mein Bewertungsschema an)

 

INFO ZUM BUCH

Autor: A.J. Finn
Verlag: Blanvalet / Random House Audio
Erschienen: 19.03.2018
Seiten: 544
Link zum Buch

 

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