Rezension „DNA“ von Yrsa Sigurdardottir

19. Juni 2018
Cover DNA

Wie ihr ja vielleicht schon wisst lesen, bzw. höre, ich sehr gerne Thriller in meinem Auto. Mit dem Island-Thriller DNA von Yrsa Sigurdardottir verging selbst die Zeit, die ich im Stau stehen musste, wie im Flug. Das Hörbuch habe ich freundlicherweise von der Randomhouse Verlagsgruppe als Rezensionsexemplar erhalten.

Worum geht es in DNA?

Er schlägt erbarmungslos zu. Wie aus dem Nichts. Zuerst trifft es eine junge Familienmutter nachts in ihrer Wohnung in Reykjavik. Einzige Zeugin ist ihre siebenjährige Tochter, die wider Erwarten den Angriff übersteht. Als wenig später eine zweite Frau unter ähnlich brutalen Vorzeichen ihr Leben verliert, steht die Polizei vor einem Rätsel. Kommissar Huldar, der die Ermittlungen leitet und sich erstmals in einem so wichtigen Fall beweisen muss, hat darüber hinaus ein weiteres Problem. Er ist gezwungen, mit der Psychologin Freyja zusammenzuarbeiten, mit der er vor kurzem nach einer Kneipentour unter falschen Angaben die Nacht verbracht hat. Währenddessen beschließt ein junger Amateurfunker, auf eigene Faust zu ermitteln, nachdem ihn kryptische Botschaften zu den beiden Opfern erreichen. Dass er sich damit selbst in Gefahr bringt, kann er nicht wissen.

Quelle

Die Charaktere

Freyja ist eine echt interessante Psychologin. Sie hat sich auf Kinder spezialisiert und ist entsprechend enorm wichtig für den Fortgang des Falls. Ich hätte sehr gerne mehr über sie erfahren, über den Grund, warum ihr Bruder im Gefängnis ist. Generell hat Freyja relativ wenig Raum in dem Buch erhalten und konnte auch nicht so sehr zu der Lösung des Falls beitragen. Das fand ich sehr schade, denn ich finde sie als Charakter wirklich sehr cool.

Dagegen konnte ich Huldar sehr schwer einschätzen. Zum Glück ist er nicht einer der typischen nordischen Kommissare: Wortkarg und mürrisch. Er sucht den Kontakt mit Freyja und ist auch sonst eher ein sympathischer Charakter, der mit der plötzlichen Beförderung nicht so glücklich ist. Seine Vergangenheit scheint sehr interessant zu sein, weshalb ich hoffe, in einem weiteren Buch mehr darüber zu erfahren.

Die Geschichte

Der Anfang startet sehr rätselhaft mit drei Geschwister, die von der Jugendsorge getrennt werden, um diese besser bei der Adoption vermitteln zu können. Entsprechend habe ich auch lange gerätselt, was dieser kurze Auszug mit dem Fall zu tun haben könnte. Zum Glück wird es auch am Schluss aufgelöst. Gut gefallen hat mir der gesamte Aufbau, die versteckten Hinweise und auch die Nebengeschichte. Ich finde es immer wieder toll, wenn man am Ende nach der Auflösung denkt „Ah, stimmt, da gab es ja den Hinweis“.

Auch schön grausam war der Fall selbst. Die Art, wie der Mörder seine Opfer umgebracht hat, war nicht nur abartig, sondern gleichermaßen auch irgendwie sehr einfallsreich. Auch im Bezug auf die Auflösung doch irgendwie ein bisschen schlüssig. Natürlich kann ich in keinster Weise nachvollziehen, wieso es der Killer schließlich gemacht hat, aber so ist das eben mit Psychopathen. Wirklich klasse fand ich dann den Bezug auf den Namen des Buches, was ich jetzt allerdings aufgrund von Spoilern nicht näher ausführen kann und werde.

Der Schreibstil von Yrsa Sigurdardottir

Dieses Buch ist das erste, das ich von Yrsa Sigurdardottir gelesen, bzw. im Fall des Hörbuchs, vorlesen habe lassen. Und ich muss sagen, dass ich total Lust auf weitere Bücher dieser Autorin habe. Der Aufbau, die Charaktere, das Setting, alles war irgendwie total stimmig. Etwas schade fand ich zwar, dass die Ermittler schon sehr häufig auf der Stelle getreten sind, wichtige Hinweise lange Zeit unbeachtet gelassen haben, aber auch das gehört zu einem guten Kriminalfall dazu.
Generell fand ich Sigurdardottirs Schreibweise sehr angenehm. Alles klang sehr flüssig und waren einfach verständlich, ohne zu seicht zu wirken.

Fazit

Toller Thriller mit einem interessanten Ermittler über den man gerne mehr erfahren möchte. Ich bin gespannt auf einen möglichen zweiten Fall von Kommissar Huldar und darauf, wie Freyja miteingebunden werden kann.

4,5 von 5 Punkte BUCHTIPP

(Was soll das denn heißen? Schau dir dazu mein Bewertungsschema an)

 

INFO ZUM BUCH

Autor: Yrsa Sigurdardottir
Verlag: btb Verlag
Erschienen: 26.09.2016
Seiten: 480
Link zum Buch

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3 Comments

  • Reply Juliane 21. Juni 2018 at 9:38

    Ach, jetzt machst du mich richtig neugierig auf das Buch!
    Ich schleiche da schon eine Weile drumherum, gerade auf Audible hatte ich es schon öfters fast gekauft.

    Danke für die Rezension!

    Liebe Grüße
    Juliane

    • Reply Mona Liest 21. Juni 2018 at 10:04

      Liebe Juliane,

      danke für den lieben Kommentar. Ich fand das Buch echt gut als Hörbuch. Da ist die Autofahrt doch um einiges angenehmer, besonders das im Stau stehen.
      Solltest du dich für das Hörbuch entscheiden hoffe ich doch, dass es dir genauso gut gefällt! Ich habe mir schon den nächsten Fall von Kommissar Huldar und Psychologin Freyja bestellt 🙂

      Liebe Grüße
      Mona

  • Reply Schlaubibasti 15. Dezember 2018 at 16:13

    Hey Mona,
    coole Rezension, die anderen Bücher der Autorin kann ich dir definitiv empfehlen! In ihrer alten Bücher kam ich deutlich schneller rein als in DNA, liegt aber vermutlich an der wie ich fand etwas langwierigen einführung der Hauptpersonen.
    LG Sebastian

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