Rezension „Soulsister“ von Jennifer Benkau

4. Dezember 2018

Wie ihr ja vermutlich schon wisst, springe ich sehr gerne in den Genres hin und her, um nicht irgendwann von einem Genre gelangweilt zu sein. Deshalb folgte nach dem Thriller Der Insasse von Sebastian Fitzek jetzt wieder eine etwas ruhigere Geschichte, die man als Liebesgeschichte vermischt mit Drama beschreiben kann. Wie mir Soulsister von Jennifer Benkau gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Rezension.

Worum geht es in Soulsister?

Romys Leben ist aus den Fugen geraten, als ihre geliebte Schwester und beste Freundin Polly bei einem Autounfall plötzlich starb. Auch wenn Polly tot ist, so ist sie dennoch Romys ständiger Begleiter, denn Romy kann ihre Schwester hin und wieder hören und ganze Gespräche mit ihr führen. Besonders braucht sie die Unterstützung ihrer Schwester, als sie auf Killian trifft, oder besser gesagt mit ihm zusammenstößt und kurze Zeit sogar Ohnmächtig wird. Doch ihre Beziehung mit Killian basiert auf einer fatalen Lüge, denn Killian ist schon 19 und Romy erst 15, doch ihm gegenüber behauptet sie schon 17 zu sein.

Die Charaktere

Romy war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist sehr greifbar und nach dem Prinzip Wie-du-und-ich. Auch wenn sie nach dem Tod ihrer Schwester eine schwere Zeit durchmacht ist sie dennoch nicht total in sich gekehrt. Da half es vermutlich auch, das sie meist, wenn sie eigenbrötlerisch wird, mit ihrer verstorbenen Schwester spricht und dadurch der Dialog alles etwas auflockert.
Auch ihr schlechtes Gewissen wegen der Lüge macht Romy sehr ehrlich und glaubwürdig.
Killian dagegen ist einfach ein Typ, in den man sich sofort verliebt. Er hat eine angenehme Art, aber irgendwie hat mir bei ihm ein klein wenig Tiefe gefehlt. Aber auf der anderen Seite muss auch nicht jeder Mensch oder Charakter eine schlimme Vergangenheit haben, oder?

Die Geschichte

Ich fand es super, wie die Charaktere eingeführt wurden. Besonders die erste Begegnung mit Killian gefiel mir sehr gut. Generell war der Aufbau von Soulsister durchdacht und gut nachvollziehbar. Die Thematik, dass Romy zum Teil sich anders verhält, mehr wie ihre Schwester, fand ich sehr gut. Genau so ist es nun mal mit Teenager Mädchen, die ihre Rolle im Leben noch nicht so gefunden haben. Man sucht sich ein Vorbild und versucht nicht nur so auszusehen, sondern auch so zu sein, wie diese Person. Da Romys Schwester Polly extrovertiert, unternehmungslustig und wunderschön war, ist es nicht unglaubwürdig, dass Romy sich ihre Schwester als Vorbild nimmt. Angetrieben natürlich von ihrem Dialog, den sie hin und wieder mit Polly führt.

Ab einem Zeitpunkt war es ein wenig vorherzusehen, auf was die Geschichte hinaus laufen wird. Das Ende und der Weg dorthin würde ich allerdings nicht als vorhersehbar bezeichnen. Ich fand die gesamte Story sehr nett, nicht unbedingt etwas ganz Neues, aber eben doch nicht schon 100 mal da gewesen. Gerade der thematische Teil, dass sich Romy versucht selbst zu finden, empfand ich als sehr schön und gerade für die jüngere Zielgruppe sehr wertvoll. Auch das Romy und Killians Beziehungen unter dem Druck der Außenwelt zusammen zu brechen scheint finde ich wirklich interessant und erfrischend. Killian hat als berühmter Fußballer eine Vorbildfunktion und jede seiner Taten wird kritisch von seinen Fans und Kritikern beurteilt. Entsprechend lastet Romys Lüge noch mehr auf ihren Schultern und hat größere Auswirkungen als zunächst gedacht.

Der Schreibstil

Jennifer Benkau hat eine schöne Art geschichten aufzubauen. Die Charaktere waren zwar nicht unbeindingt die tiefgründigsten, es waren einfach zu viele zu nett, aber alles in allem solide. Der Lesefluss wurde nur wenig unterbrochen und ich hatte wirklich Spaß das Buch zu lesen. Die gewählten Wörter und Ausdrucksweisen sind sehr einfach und auch hier einem Jugendbuch absolut gerecht, ohne zu seicht zu wirken. Jennifer Benkau hat es auch an einigen Stellen geschafft mich emotional so zu berühren, dass mehr als nur ein Tränchen gekullert ist.

Fazit

Ein wirklich schönes Buch für zwischendurch, das tiefgründiger ist, als erwartet.

4 von 5 Punkte – Buchtipp
(Was soll das denn heißen? Schau dir dazu mein Bewertungsschema an)

 

INFO ZUM BUCH

Autor: Jennifer Benkau
Verlag: cbj
Erschienen: 20.03.2017
Link zum Buch

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