Rezension „Escape Room“ von Chris McGeorge

28. Januar 2019
Cover Escape Room

Wer von euch mag auch gerne Escape Rooms? Ich war noch nicht in allzu vielen, aber hatte bisher immer Spaß beim Rätseln und Knobeln. Genau das habe ich mir auch bei Escape Room von Chris McGeorge erhofft.

Worum geht es in Escape Room?

TV Moderator Morgan Sheppard findet sich mit einem üblen Kater in einem Hotelzimmer wider. Ans Bett gefesselt und nicht alleine. Zusammen mit ihm sind Menschen, die er noch nie gesehen hat. Noch dazu findet sich eine Leiche im Badezimmer und allem Anschein nach, ist die Gruppe in dem Hotelzimmer eingesperrt. Als im Fernsehen eine Person mit einer Pferdemaske ihnen mitteilt, dass Sheppard den Mord aufklären und binnen 3 Stunden den Schuldigen unter den anderen Entführten finden muss, beginnt das Spiel erst richtig. Denn der Tote ist niemand anderes als Sheppards Therapeut.

Die Charaktere

Ich muss sagen, dass mir Sheppard nicht so sympathisch war. Er ist ein drogenabhängiger Säufer, der in seinem Leben alles stehen und liegen lassen hat, um Berühmtheit zu erlangen. Obwohl er Moderator einer TV Show ist, die sich mit der Aufklärung vergangener Verbrechen befasst, ist er keinesfalls ein Ermittler. Mir hat ganz gut gefallen, dass man mit dem Voranschreiten der Geschichte, immer mehr über Sheppards Vergangenheit erfahren hat. Dadurch erklärt sich auch einiges zu seinem Charakter. Trotzdem hatte ich wenig Mitleid mit den Protagonisten und außer dem Mädchen mit den Kopfhörern ist mir auch keiner ans Herz gewachsen. Hier gefällt es mir lieber, wenn ich die Charaktere total gerne mag, und sich dann herausstellt, dass genau der Charakter der Bösewicht ist. Zumindest zu einigen sollte man Sympathien verspüren und das war hier leider nicht der Fall.

Die Geschichte

Leider habe ich von Escape Room etwas ganz anderes erwartet. Ich dachte an gemeinsam Rätsel lösen und Saw-ähnliche Fallen. Stattdessen handelt Escape Room eher von im Dunkeln tappen und Befragungen. Wobei ich bei letzterem einfach niemandem glauben konnte und ich das Vorgehen auch nicht wirklich gut oder schlüssig fand. Entsprechend hat sich das Buch anfangs sehr zäh für mich gestaltet. Am Ende hat es dann doch noch mal ordentlich Fahrt aufgenommen, aber dennoch wurden meine Erwartungen leider so gar nicht erfüllt. Sehr schade eigentlich, denn die Grundstimmung und Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen.

Die Dynamik in der Gruppe hat mir auch sehr gefehlt. Jeder hat gegen den anderen gehetzt und irgendwie waren mir die Charaktere nicht wirklich rund genug. Auch die Auflösung fand ich dann etwas… lahm. Auch wenn man rein theoretisch bei einem Raum aus dem man entkommen will von einem Escape Room sprechen kann, so hat der Titel aber doch meiner Meinung nach falsche Erwartungen geweckt. Unter einem Escape Room verstehe ich nunmal etwas anderes.

Der Schreibstil

Grundsätzlich kann ich weder etwas besonders Gutes noch Schlechtes über den Schreibstil sagen. Es war ein solides Buch, dass sich auch nicht unbedingt schlecht gelesen hat. Aber hier und da hatte es einige Längen und da die Charaktere mir größtenteils egal waren, hat es mich auch nicht so brennend interessiert, was aus ihnen wird. Der Mann mit der Pferdemaske hat den Gefangenen angedroht, das ganze Hotel in die Luft zu jagen, sollten sie nicht auf den richtigen Täter kommen. Da wäre es mir fast lieb gewesen, wenn die Explosion alle getötet hatte. Aber ich will das Buch jetzt auch nicht allzu negativ kritisieren, denn, wie schon gesagt, hat es am Ende noch mal Fahrt aufgenommen und mir dann auch ganz gut gefallen.

Fazit

Leider hat Escape Room meine Erwartungen gar nicht getroffen, was aber nicht zwangsläufig nur an dem Buch gelegen haben muss.

 

3 von 5 Punkte – Schmöker
(Was soll das denn heißen? Schau dir dazu mein Bewertungsschema an)

 

INFO ZUM BUCH

Autor: Chris McGeorge
Verlag: Droemer Knaur
Erschienen: 03.09.2018
Link zum Buch

 

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