Rezension „Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden“ von Genki Kawamura

6. Juli 2018
Cover Wenn alle katzen von der welt verschwänden

Es ist noch nicht lange her, dass ich euch das Buch vorgestellt habe, das ich aktuell lese (lies hier den Beitrag zu On my reading list). Und was soll ich sagen; ich konnte „Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden“ kaum aus der Hand legen. Eine so emotionale und gleichzeitig packende Geschichte möchte ich euch natürlich direkt in einer Rezension aufzeigen.

Worum geht es in Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden?

Der Protagonist, dessen Namen im gesamten Buch nicht erwähnt wird, erfährt das er Krebs im Endstadium hat. Schon seine Mutter starb nur eine paar Jahre zuvor an einem Tumor, weshalb der Protagonist jetzt mit seiner Katze Weißkohl alleine lebt. Als er nach Hause kommt, steht er sich selbst gegenüber, allerdings ist sein Doppelgänger im bunten Hawaihemd nicht wirklich sein Doppelgänger, sondern der Teufel höchstpersönlich. Aloha, wie er ihn fortan nennt, bietet dem Protagonist einen Pakt an: Jeden Tag könnte er aufs neue dafür sorgen, dass er einen Tag länger leben könnte, dafür müsste im Gegenzug jeweils eine Sache auf der Welt verschwinden.
Zunächst ist es das Telefon, weshalb der Protagonist einwilligt, aber noch ein letztes Telefonat führen darf. Anstatt seinen Vater, mit dem er seit dem Tod seiner Mutter keinen Kontakt mehr hatte, anzurufen, entscheidet er sich für seine Verflossene.

Die Charaktere

Das Buch hat zwar nur wenige Seiten, aber dennoch schafft es Genki Kawamura die Charaktere wunderbar auf diesen unterzubringen. Der namenlose Hauptcharakter ist Briefträger und man erfährt auch im Verlauf des Buchs, warum er diesen Beruf gewählt hat: wegen seinem Vater und dem Besonderen, was sie verbindet. Ich möchte das jetzt aus Spoiler-Gründen lieber nicht sagen, denn mich hat das irgendwie sehr berührt. Der Protagonist erscheint zunächst recht egoistisch, ist ihm ja sein eigenes Leben wichtiger als Telefone und vieles mehr. Doch nach und nach gelingt es ihm, das wertvolle am Leben zu realisieren.

Der Teufel hingegen ist ein unglaublich interessanter und witziger Kerl, der wohl doch hier und da Mitleid mit seinen „Opfern“ hat. So entschließt er sich, um dem Hauptcharakter eine Freude zu bereiten, der Katze Weißkohl die Fähigkeit zu Sprechen zu geben. Das ist nicht nur nett von ihm sondern auch witzig für die Leser, denn Weißkohl spricht mit einer sehr seltsamen Sprechweise.

Es gibt noch ein paar Nebencharaktere, wie die Ex-Freundin, oder ein guter Freund aus der Schule. Aber die Charaktere hatten nur einen recht kurzen Auftritt und konnten mich da auch nicht wirklich überzeugen.

Die Geschichte

Erscheint die Geschichte doch auf den ersten Blick etwas wenig „Action“-beladen, umso mehr trumpft sie mit Gefühlen und tiefgründigen Gedanken. Was oberflächlich erscheint entpuppt sich als tiefgründig und rührend. Besonders die Geschichte rund um die Katze Weißkohl war einfach nur toll. Allerdings hatte der Plot hier und da ein paar Schwachstellen. Manche Teile waren so emotional und dadurch auch total wichtig für die Geschichte, bei manchen Seiten habe ich den Sinn allerdings nicht ganz verstanden. Besonders der Teil mit der Ex-Freundin fand ich zeitweise etwas anstrengend, aber vermutlich weil ich den Charakter nicht so sympathisch fand.

Der Schreibstil

Mir hat der Schreibstil von Genki Kawamura sehr gut gefallen. Besonders die Dialoge zwischen dem Protagonisten und dem Teufel fand ich sehr gut. Da hat das Lesen total Spaß gemacht. An manchen Stellen empfand ich die Gedankengänge des Ich-Erzählers aber etwas in die länge ziehend. Generell war aber das Buch sehr gut Geschrieben, sodass ich auch in wenigen Ansätzen das Buch durchgelesen hatte.

Fazit

Ein tolles Buch, das mich schmunzeln, lachen und zu Tränen gerührt hat. Besonders für Katzenfreunde eine Empfehlung!

4 von 5 Punkte BUCHTIPP

(Was soll das denn heißen? Schau dir dazu mein Bewertungsschema an)

 

INFO ZUM BUCH

Autor: Genki Kawamura
Verlag: C. BertelsmannVerlag
Erschienen: 23.04.2018
Seiten: 192
Link zum Buch

Ähnliche Bücher, die dir auch gefallen könnten:
Ich fühle was, das du nicht fühlst von Amelie Fried
Es wird keine Helden geben von Anna Seidl
Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner von Kerstin Gier

You Might Also Like

1 Comment

  • Reply Daniela, der Buchvogel 9. Juli 2018 at 11:49

    Hallo Mona,
    mir hat das Buch auch total gefallen. Eine Liebeserklärung an Katzen ist es auf ejden Fall.
    Die gescheiterte Beziehung zur Ex-Freundin fand ich sehr stimmig. Aber es zeigt auch, wie isoliert er zur Zeit einfach war. Sein Leben war wohl nicht perfekt, aber es war eben, wie es war…
    Ich hab dich hier verlinkt.
    Gruß,
    Daniela

  • Leave a Reply

    * Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld. Dieses Formular speichert Name, E-Mail und Inhalt, damit ich den Überblick über auf dieser Webseite veröffentlichte Kommentare behalten. Für detaillierte Informationen, wo, wie und warum ich deine Daten speichern, wirf bitte einen Blick in den Datenschutz.

    *

    Ich stimme zu

    Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.